Krächzende Stimme, Mattigkeit, Tropfnase und Kratzen im Hals – die Symptome zu Beginn sind weitgehend gleich, aber: Ist es nur ein grippaler Infekt, eine harmlose Erkältung? Oder doch eine echte Grippe, medizinisch bezeichnet also eine Influenza?
Die „echte“ Grippe
Alltagssprachlich wird die Bezeichnung Grippe häufig auch für grippale Infekte verwendet, bei denen es sich aber meist um andere, in der Regel deutlich harmloser verlaufende Virusinfektionen handelt. Als Influenza oder echte Grippe bezeichnet man eine Erkrankung durch das Influenza-Virus. Es gibt verschiedene Typen von Influenza-Viren, am häufigsten und am gefährlichsten ist dabei das Influenza-Virus Typ A. Es ist auf der ganzen Welt verbreitet und verändert sich ständig, was es schwierig macht, einer Infektion vorzubeugen.
Die Symptome
Meist treten bei der Grippe und der Erkältung zu Beginn ähnliche Beschwerden auf: Typischerweise sind das Halsschmerzen, Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Die wirkliche Influenza allerdings ist nach Krankheitsbeginn kaum mit einem grippalen Infekt vergleichbar: Sie führt zu einem erheblich schwereren Krankheitsbild und dauert normalerweise länger an. Während ein grippaler Infekt meist nach ein paar Tagen von selbst und ohne Therapie wieder abklingt, sollte eine wirkliche Grippe vom Arzt diagnostiziert und ggf. behandelt werden. Deshalb ist die Unterscheidung zwischen Grippe und grippalem Infekt enorm wichtig: Für das weitere Verhalten, für die Vermeidung von Komplikationen und für eine wirksame Therapie.
Unterschiede der Infektionen
Auch wenn die anfänglichen Symptome zunächst ähnlich scheinen, gibt es Unterschiede: Eine normale Erkältung beginnt meist langsam, oft mit der „Tropfnase“ mit einem wässrigen Sekret, das nach wenigen Tagen dickflüssig werden und eine gelbliche bis grünliche Färbung annehmen kann. Durch den Befall der Schleimhäute der Nase und der Nasennebenhöhlen kann es zu einer behinderten Nasenatmung und zu Stirnkopfschmerzen und Ohrenschmerzen kommen. Man fühlt sich meist müde und abgeschlagen, leichtes Fieber und Gliederschmerzen können sich entwickeln. Der Volksmund weiß: Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage – mit oder ohne Behandlung. Im Normalfall klingen die Symptome nach ein paar Tagen wieder ab und der Spuk ist vorbei.
Bei der echten Influenza dagegen kommt es meist ganz plötzlich zu Abgeschlagenheit, teilweise hohem Fieber und symptomatischerweise zu einem trockenem Husten. Außerdem ist die wirkliche Grippe schon bei Krankheitsbeginn charakterisiert durch ein erheblich schwereres Krankheitsbild, typischerweise mit hohen Fieber mit Werten über 40° C, einem quälenden trockenen Husten, Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen und einem ausgeprägten Gefühl von Krankheit – tatsächlich kommt man kaum aus dem Bett und schon der Gang ins Badezimmer wird zur Qual.
Gefahren der Influenza
Darüber hinaus können sich bei einer Influenza Komplikationen entwickeln, die zum Teil und ohne Behandlung sogar lebensgefährlich werden können: Hals-, Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen und schließlich sogar Lungen- oder Herzmuskelentzündungen sind möglich. Solche Komplikationen kommen bei Erkältungen und grippalen Infekten nicht vor.
Schutz vor Ansteckung
Eine ärztliche Konsultation ist deshalb dringend angeraten, wenn die Symptome auf eine echte Grippe hinweisen, sich verschlimmern oder mehr als eine Woche anhalten. Grippeviren verbreiten sich durch Niesen, Husten und Händedruck oder durch Kontakt mit Gegenständen, Türgriffen usw. – all das sollte also in der Grippezeit möglichst vermieden werden. Neben einer möglichen Impfung (die wie alle Impfungen umstritten ist, weshalb hier keine Empfehlung ausgesprochen werden soll), gibt es ein paar einfache Tipps, die vor einer Ansteckung schützen können – und zwar sowohl vor Erkältung wie auch vor einer wirklichen Grippe:
Waschen Sie Sich die Hände
Husten oder niesen Sie in ein Papiertaschentuch
Husten oder niesen Sie in die Armbeuge
Meiden Sie große Menschenansammlungen
Lüften Sie mehrmals täglich Wohnung und Büro