Wenn es kratzt im Hals, wenn die Nase läuft und der Husten nervt, dann hat es uns erwischt: Die Erkältung hat uns mal wieder im Griff, und genervt suchen wir nach Linderung – mit Omas Hausmitteln, rezeptfreien Medikamenten oder auch gleich mit dem Gang zum Arzt. Aber nicht alles und vor allem nicht in jeder Kombination schafft Abhilfe, zum Beispiel sind Nasensprays oder Antibiotika oft nicht nötig und machen die Sache unter Umständen nur noch schlimmer. Hier sind die häufigsten Fehler, die bei einer Erkältung vermieden werden sollten:
Antibiotika bei Erkältungen?
Weil Erkältungen meist von Viren verursacht werden, hat die Verwendung von Antibiotika oft keinen Sinn – denn die helfen nur gegen Bakterien. Gegen die eigentliche Erkältung wird deshalb auch kein Arzt ein Antibiotikum verschreiben, denn es kann den Körper unnötig belasten und den natürlichen Genesungsprozess behindern. Allerdings können bakterielle Erkrankungen wie Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen die Folge einer Erkältung sein. Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden, der gegen diese Entzündungen dann gegebenenfalls Antibiotika verschreiben wird.
Mittel gegen eine Erkältung
Viel Ruhe und wenig Belastung für den Körper sind so ziemlich die wirksamsten Mittel gegen eine Erkältung. Leider lässt sich das nicht immer so umsetzen, denn unsere Pflichten im Alltag lassen das oft nicht zu. Aber auch wer arbeiten muss, sollte nicht zu viele rezeptfreie Medikamente einnehmen – denn unbedacht kombiniert belasten sie den Körper, ohne wirklich zu einem raschen Abklingen der Erkältung beizutragen.
Vorsicht bei Nasensprays- und Tropfen
Ein wenig Vorsicht ist bei Nasensprays – und Tropfen geboten. Klar – bei einer verstopfen Nase verschaffen Sprays schnell Linderung und man kann endlich wieder durchatmen. Aber: Sie sollten nicht zu oft und nicht zu lange genutzt werden, denn irgendwann wird die Nase sich an die Wirkstoffe gewöhnen. Die Folge: Die Schleimhaut schwillt immer wieder an, auch ohne Erkältung. Und von der „Nasentropfen-Nase“, wie Ärzte dieses Phänomen nennen, wieder loszukommen, kann langwierig und mühsam sein. Schonender wirken ätherische Öle, Spülungen mit Salzwasser oder das Inhalieren über Wasserdampf.
Fieber durch Erkältungen
Fieber ist ein Zeichen dafür, dass der Körper versucht, eine Infektion zu bekämpfen. Höhere Temperaturen nämlich beschleunigen die natürliche Abwehrreaktion: Ein biologisch sinnvoller Prozess, der nach Möglichkeit nicht gestört werden sollte. Deshalb sollten nicht immer und sofort fiebersenkende Mittel eingesetzt werden – mit ein wenig Zeit und Ruhe geht die Temperatur meist von selbst zurück. Erst wenn die Körpertemperatur dauerhaft über 38 Grad steigt, sollten fiebersenkende Mittel in Betracht gezogen werden. Am besten sollte dann ein Arzt gefragt werden.
Richtig Naseputzen
Auch beim Naseputzen gibt es etwas zu beachten: Ein kräftiges Trompeten durch beide Nasenlöcher kann dazu führen, dass das Schnupfensekret in die Nasennebenhöhlen gepresst wird. Dort kann es sich festsetzen und eine schmerzhafte und langwierige Entzündung der Nasennebenhöhlen kann dann die Folge sein. Besser ist es, beim Schnäuzen ein Nasenloch zuzuhalten und mit dem anderen vorsichtig zu pusten. Außerdem – wir lassen die Manieren mal etwas außen vor – ist es im Prinzip besser, das Sekret „hoch zu ziehen“ als immer wieder aus zu schnäuzen und damit in die Nebenhöhlen zu pressen.
Kein Sport bei Infekten
Bewegung ist natürlich gesund – bei einem Infekt aber schadet Sport eher als er nützt. Denn unser Immunsystem ist bereits durch die Erkältung gefordert, größere Anstrengungen belasten die Körperabwehr zusätzlich und können aus einem harmlosen Infekt eine Angina, eine Bronchitis oder sogar eine Herzmuskelentzündung entstehen lassen. Deshalb gilt: Sich möglichst ausruhen und bei Fieber das Bett hüten. Erst wenn der Infekt vollständig auskuriert ist und alle Symptome verschwunden sind, sollte man wieder mit dem Training beginnen und es langsam steigern.