Denken wir an den Urlaub, dann fallen uns erstmal Sonne, Meer oder Berge und leckeres Essen ein, und die Aussicht auf ein paar unbeschwerte Tage lässt uns Gedanken zum Beispiel an Krankheiten ein wenig beiseite schieben. Aber ein bisschen Planung für den Fall der Fälle kann auf Reisen sehr hilfreich sein, zumal wenn es in Länder geht, in denen die Gesundheitsversorgung nicht so ganz auf europäischem Stand ist oder deren Sprache man nicht versteht. Dann ist es wichtig, zumindest kleinere Wehwehchen selbst behandeln zu können – der (mitunter auch teure) Gang zum Arzt ist dann oft gar nicht nötig.
Eine gut ausgestattete Reiseapotheke gehört deshalb auf jeden Fall ins Urlaubsgepäck. Besorgen Sie die wichtigsten Medikamente noch vor Reisebeginn – so können Sie sich im Urlaub viel Stress ersparen, denn Apotheken sind in fremden Ländern manchmal nicht einfach zu finden, Medikamente tragen im Ausland häufig andere Namen oder sind gar nicht erhältlich. Folgendes sollte in der Koffer-Apotheke nicht fehlen:
Desinfektionsmittel
Ein Fläschchen Povidon-Jod, 70-prozentiger Alkohol oder steril verpackte Alkoholtupfer sollten nicht fehlen. Besonders bei hohen Temperaturen und in Ländern, in denen hohe Gefahr für Infektionskrankheiten besteht, sollten auch kleinere Wunden umgehend desinfiziert werden.
Antiseptische Brand- und Wundheilsalbe
Bei leichten Brand- und Schnittwunden oder Splittern entzündet sich die Haut mitunter. Etwas Wundheilsalbe, am besten über Nacht auf die rötlichen Stellen aufgetragen, lindert das unangenehme Ziehen und desinfiziert zusätzlich.
Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen und andere Magenbeschwerden
Hilfreich gegen Übelkeit und Erbrechen sind der verschreibungspflichtige Wirkstoff Metoclopramid in Tropfen- oder Tablettenform oder Mittel, welche die Magensäure binden (sog. Antazida). Steckt eine gestörte Beweglichkeit der Magen-Darm-Muskeln hinter den Beschwerden, können auch pflanzliche Kombinationspräparate helfen. Bei einem verdorbenen Magen ist es darüber hinaus sehr wichtig, viel zu trinken und nur leichte Kost (Zwieback, Weißbrot) zu sich zu nehmen.
Mittel gegen Lippenherpes
Gegen Lippenherpes kann eine Creme oder Salbe mit virenhemmender Wirkung helfen – zum Beispiel mit dem Wirkstoff Aciclovir. Auch ein auf die Lippenbläschen aufgebrachtes Herpes-Pflaster lindert die Beschwerden und verringert zudem das Ansteckungsrisiko.
Ohrentropfen (vor allem bei Tauchurlauben)
Gegen Entzündungen am äußeren Gehörgang – das heißt bei äußeren Ohrenentzündungen sowie bei akuter Mittelohrentzündung – helfen zum Beispiel schmerzlindernde und entzündungshemmende Ohrentropfen mit den Wirkstoffen Phenazon und/oder Procain.
Mittel gegen Durchfall
Kohletabletten oder Loperamid können gegen Durchfall helfen. Um bei schweren Durchfällen den Flüssigkeits- und Elektolytverlust ausgleichen, empfiehlt sich die Mitnahme einer fertigen Elektrolyt-Glukose-Mischung aus der Apotheke. Diese lässt sich einfach mit Wasser aufbereiten.
Schmerzmittel
Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder das etwas stärker wirksame Ibuprofen helfen gegen Schmerzen (z.B. Kopfschmerzen oder Wundschmerzen), aber auch gegen Entzündungen, erhöhte Körpertemperatur oder Fieber.
Breitbandantibiotikum
Ein Breitbandantibiotikum wirkt gegen mehrere Erreger gleichzeitig. Antibiotika sind verschreibungspflichtig und sollten nur eingenommen werden, wenn es unbedingt nötig ist. Dennoch empfiehlt sich je nach Reiseland ihre Mitnahme in der Reiseapotheke, um in akuten Fällen versorgt zu sein. Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob er ein Antibiotikum für Ihre Fernreise für nötig hält.
Mittel gegen allergische Reaktionen (Antihistaminika)
Gegen allergische Reaktionen (z.B. auf Pollen) helfen u.a. Tabletten mit den Wirkstoffen Cetirizin oder Loratadin.
Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
Bei Juckreiz nach einem Insektenstich oder bei Sonnenbrand kann beispielsweise eine Creme mit Chlorphenoxamin oder ein Gel mit Dimetinden die Beschwerden lindern.
Mittel gegen Reisekrankheit
Reisetabletten oder -kaugummis mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat können der Reisekrankheit vorbeugen.
Hustenlöser
Acetylcystein oder Ambroxol können bei Husten helfen. Ein sich festsetzender Husten kann jedoch nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch Komplikationen nach sich ziehen. Suchen Sie daher bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt auf.
Nasenspray
Bei starkem Schnupfen ist ein abschwellendes Nasenspray hilfreich. Verwenden Sie dieses jedoch nicht zu lange, da die Schleimhäute sonst geschädigt werden können.