Mit einem Sprung ins kühle Nass anzubaden, ist keine gute Idee. Besser: Sich Schritt für Schritt hineinwagen. Um das Herz-Kreislauf-System nicht zu belasten, sollte der Körper langsam an die Wassertemperatur gewöhnt werden.
Wer Unterkühlungen vermeiden will, sollte zudem nicht zu lange schwimmen. Als Faustregel gilt: Die Wassertemperatur entspricht den Minuten, die man im Wasser bleiben kann. Darauf weist Thomas Huber, Vorsitzender der Bayerischen Wasserwacht, hin. Aber Vorsicht: Das Risiko beim Schwimmen einen Wadenkrampf zu bekommen, ist in kaltem Wasser höher.
Übrigens: Nach dem Schwimmen direkt abtrocken, um nicht auszukühlen. Wer frisch aus dem Becken unter die Dusche springt, sollte die Temperatur langsam nach oben drehen. Das schont den Kreislauf.
Wasseroberflächen reflektieren UV-Strahlung. Deshalb ist selbst bei bewölktem Himmel die Sonnenbrandgefahr beim Schwimmen hoch, etwa auf Schultern oder Nase. Christoph Liebich, Hautarzt aus München, rät großzügig Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50 aufzutragen. Und mindestens alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen nachzucremen. Das gilt auch bei wasserfesten Sonnencremes. Denn beim Abtrocknen wird der Schutz abgerubbelt.
Strikte Coronaregeln in Freibädern fallen zum Saisonstart weg. Schützen kann man sich dennoch. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft rät hier etwa: Ausreichend Abstand halten. Gut zu wissen: Über das Wasser wird das Virus nicht übertragen. In Schwimmbecken vernichtet Chlor zudem viele Keime.
Im Badesee werden zwar nicht, wie im Freibad, alle vorhandenen Keime abgetötet, dafür aber auch die Schleimhäute des Körpers nicht durch das Chlor gestresst und durchlässig. Ein langer, heißer Tag am See fühlt sich fast an wie ein Tag am Meer, auch ohne Strandbar und Palmen.
Das Schwimmen in Seen birgt aber auch Gefahren – besonders für Kinder. Ein paar Dinge sollte man wissen, deshalb hier noch ein paar einfache Regeln für den Badesee:
Kinder niemals unbeaufsichtigt lassen:
Für ungeübte Schimmer kann ein Badesee einige Gefahren bieten, weshalb auch vor allem auf Kinder geachtet werden sollte. Besonders bewachsene und sumpfige Uferzonen sind gefährlich, denn dort kann man sich leicht verheddern oder im Untergrund einsinken. Ebenso sollten Hindernisse im Wasser gemieden werden: An Baumstämmen, Wehren oder anderen Wasserbauwerken können versteckte Strömungen lauern, die Schwimmer unter Wasser ziehen.
Die Wassertiefe kann variieren:
Stellen, an denen man nicht mehr stehen kann, können direkt neben sehr flachen Bereichen liegen, von oben betrachtet lässt sich das aber oft nicht unterscheiden. Deshalb gilt gerade an unbekannten Badeseen: Niemals einfach so ins Wasser springen, sondern Schritt für Schritt das nasse Terrain erkunden – auch, wenn andere es anders machen, denn die kennen sich vielleicht viel besser aus.
Bei Gewitter gilt:
Genua wie im Freibad sofort raus aus dem Wasser. Und um gleich mit einer Halbwahrheit aufzuräumen: Die Gefahr besteht weniger darin, dass der Schwimmer direkt vom Blitz getroffen wird, weil sein Kopf über die Oberfläche ragt. Vielmehr setzt ein Blitz, der in ein Gewässer einschlägt, das Wasser in weitem Umkreis unter Strom, Badende können einen Schock erleiden und ertrinken. Zieht ein Gewitter auf, sollte man den Badetag beenden – denn auch am Ufer oder im Wald besteht Gefahr. Am sichersten ist es, sich entweder rechtzeitig (also weit vor dem Gewitter) auf den Heimweg zu machen oder sich ins Auto zu setzen.
Nicht selbst überschätzen:
Schwimmt man zu weit raus, ist der Rückweg oft zu lang, außerdem kann das Wasser weiter draußen sehr kalt sein und Muskelkrämpfe auslösen. Bei beginnender Erschöpfung sollte man sich eine Zeit lang auf der Oberfläche treiben lassen, ohne sich weiter anzustrengen, und gleichzeitig deutlich signalisieren, dass man Hilfe benötigt, etwa durch rufen oder winken.