Die Zeichen sind unübersehbar: Auf manchem Rasen und in vielen Beeten blüht schon was, wir gehen im Hellen aus dem Haus und kommen noch bei Tageslicht zurück, der Schal bleibt im Schrank und Temperatur über Null – der Frühling lässt grüßen. Auch wenn es immer noch kalt sein mag, unser Körper schaltet langsam in den Frühjahrs-Modus – mit einer ganzen Reihe von kleinen Veränderungen, die wir oft kaum bemerken. Erfahren Sie, was der Frühling mit uns und unserem Körper macht:
1. Beispiel Haut:
Im Winter hat unsere Haut gelitten, die kalte und trockene Luft hat ihr Feuchtigkeit entzogen. Kälte bremst außerdem die Bildung von Hauttalg, der zusammen mit dem Schweiß einen wichtigen Säureschutzmantel bildet. Im Frühling aber nimmt die Hauttrockenheit ab – die Haut baut ihre natürliche Schutzschicht wieder auf und wird widerstandsfähiger. An die Sonne muss sie sich aber erst langsam wieder gewöhnen. Deshalb ist ein moderater Sonnenschutz bereits an den ersten sonnigen Frühlingstagen wichtig.
2. Beispiel Atmung:
Pollenallergiker wissen, dass ihnen jetzt erst einmal schwierige Zeiten bevorstehen. Die ersten Pollen sind schon unterwegs, und die Blütezeit von Hasel, Birke und Erle steht bevor. Im Sommer kommen Getreidearten wie Weizen und Roggen dazu. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung reagieren allergisch auf solche Pollen – alle anderen aber sollten jetzt auf jeden Fall rausgehen und ihrer Lunge etwas Gutes tun. Wer joggt oder wandert und sich körperlich belastet, setzt etwa das Vierfache an Sauerstoff um wie jemand, der nur faul auf der Couch sitzt. Die Bewegung entschlackt zudem den Körper – und tut so auch der Lunge gut.
3. Beispiel Herz-Kreislauf-System:
Die Temperaturerhöhung im Frühling verursacht eine Erweiterung der Blutgefäße und damit ein Abfallen des Blutdrucks. Deshalb kommt es im Frühling seltener zu Herzinfarkten als im Winter. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel beschleunigt. Wer die wärmeren Temperaturen nutzt, um im Freien spazieren zu gehen oder zu radeln, kurbelt sein Herz-Kreislauf-System an und mindert eventuelle Frühjahrsmüdigkeit.
4. Beispiel Gehirn und Psyche:
Psychologische Untersuchungen haben bewiesen, dass es so etwas wie Erholung vom Winter gibt. Das Tageslicht mit seinem komplexen Lichtspektrum fördert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, Schild- und Zirbeldrüse kurbeln zudem zusammen mit der Nebennierenrinde die Hormonproduktion an. Auch das Glücks-Hormon Serotonin, wird vermehrt gebildet. Und Melatonin, das „Schlaf-Hormon“, das vor allem im Dunkeln entsteht, wird weniger.
5. Beispiel Augen:
Wird es heller, ziehen sich die Pupillen zusammen, um weniger Licht ins Innere des Auges zu lassen. Dennoch schadet es nicht, diesen Effekt schon im Frühling mit einer Sonnenbrille zu unterstützen – vor allem, wenn noch Schnee liegt oder ein See das Sonnenlicht besonders stark widerspiegelt. Zudem muss sich das Auge von den harten Wintermonaten erholen: Durch Heizungsluft drinnen und Kälte draußen ist die natürliche Schutzschicht des Auges oft ausgetrocknet und so anfälliger für Infektionen.
6. Beispiel Knochen:
Im Frühling füllt der Körper seine Vitamin-D-Speicher wieder auf, die sich im Winter mehr und mehr geleert haben. Dieser Stoff ist wichtig für den Knochenbau, die Zähne und die Muskeln. Das hilft zum Beispiel Osteoporose-Patienten, die vor allem im Winter Vitamin D in Tablettenform zu sich nehmen sollten. Studien zufolge verbessert Vitamin D das Wachstum und die Stabilität der Knochen.